Presse
Allgemeiner Anzeiger, 15. November 2006:
„Weimarer Bläserquintett gewinnt Preis.“
Erfolg für junges Ensemble
Weimar/München (AA). Der Musikwettbewerb mit dem vielleicht größten Renommee in Deutschland ist der Internationale Musikwettbewerb der ARD München, der extrem hohe Ansprüche stellt und erste Preise nur sparsam vergibt.
Beim aktuellen Wettbewerb im September gewann das „Weimarer Bläserquintett“ in seiner Kategorie einen dritten Preis – ein großer Erfolg für das junge Ensemble, dessen Klarinettist und Fagottist an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar studieren.
Ein Jahr intensiver Vorbereitung lagen bei Wettbewerbsbeginn hinter Sebastian Lambertz, Klarinette und Jacob Karwath, Fagott. Sie hatten sich gemeinsam mit Frederike Timmermann (Oboe), Stephan Schottstädt (Horn) und Tomo Jäckle (Flöte) vor vier Jahren zum „Weimarer Bläserquintett“ formiert. Regelmäßig trafen sie sich zu Arbeitsphasen in Weimar und nutzten auch die Semesterferien. „Die letzten zwei Monate vor dem Wettbewerb haben wir dann fast täglich geprobt“, sagt Sebastian Lambertz, „und die ganze Zeit über wurden wir von Prof. Spangenberg betreut, wofür wir ihm gar nicht genug danken können!“
Nun hoffen die fünf Musiker auf Folgekonzerte und Engagements durch Konzertagenturen, denn ein Preis beim ARD-Wettbewerb öffnet viele Türen – so auch für das Weimarer „Faust Quartett“, das sich 2004 einen zweiten Preis erspielt hatte.
neue musikzeitung, Oktober 2006:
Münchens klingende Nachwuchsschau
Ein großes Tor zur Karriere: Überraschungen im 55. ARD-Wettbewerb
Wettbewerbe seien die Pforte zur Karriere, meinen die Veranstalter der weltweit über hundert großen Musikwettbewerbe, unter denen der von den deutschen Rundfunkveranstaltern getragene Internationale Wettbewerb in München sicher der bedeutendste und zweifellos der anspruchsvollste ist. Anspruchsvoll, wenn man die Interpretationsanforderungen und den von internationalen Jurygremien Jahr um Jahr steigenden Beurteilungsmaßstab zu Grunde legt. Ähnlich dem noch älteren Wettbewerb in Genf oder dem Prager Frühling öffnet sich dieser in München im Turnus nicht nur einem, sondern mehreren Solo- und zusätzlich gängigen Kammermusikfächern. Dass und mit welchen Kunstgriffen der Bayerische Rundfunk dieser allerdings abgeschmeckten Konzeption treu bleibt, ohne seinen Ruf zu verlieren, hat BR-Musikchef Axel Linstädt in seinem nmz-Interview (siehe nmz 9/06, S. 14) dargelegt.
Je mehr künstlerischer Nachwuchs aus aller Herren Länder um Publikumsgunst und Agenturverträge buhlt, desto wichtiger sind Wettbewerbe, in denen sich junge Musiker im Anschluss an ihre Ausbildung beweisen, auf sich aufmerksam machen können. Der Zu- und Auftritt beim diesjährigen ARD-Wettbewerb in München in den diesmal ausgeschriebenen Fächern Sologesang, Klavier und Bläserquintett gelang es nicht einmal der Hälfte der ursprünglich fast 400 Bewerber aus 32 Ländern. Voraussetzung war die Überwindung der Tonträger-Eingangssperre der Vorrunden. Denn bei steigender Konkurrenz wird zwangsläufig auch hier die Messlatte immer höher angelegt. Eine andere Hürde im diesjährigen ARD-Wettbewerb: die in den Zwischenrunden den Kandidaten auferlegten Uraufführungen der haarigen Auftragskompositionen, im Gesang Aribert Reimanns Vokalisen, für Klavier Manfred Trojahns Deux Préludes und für Bläserquintett Evis Sammoutis „Metallaxis“. Was wenige Wettbewerbe so komfortabel bieten: bereits im Semifinale Soloauftritt mit Orchester. Kollegial stellte sich das Münchner Kammerorchester zur Verfügung.
Mit 26 Bewerbern überraschend groß die Zahl der Bläserquintette, denen sich nicht allzu oft ein solcher Leistungsvergleich anbietet, zuletzt in München vor 5 Jahren. 18 Ensembles aus 10 Ländern traten letztlich an, sechs aus Deutschland, drei aus Frankreich, mehrere international besetzt, allesamt mit frappierender Technik, origineller Registermischung, hoch trainierter Spielkultur sowie einem erstaunlich breitem internationalen Repertoire – das zeigt ein zunehmendes Reagieren auf kammermusikalische Hörvorlieben und das Interesse hochqualifizierter Musiker, sich neben Orchesterdiensten für Ensemblemusizieren selbst zu managen, so etwa das vitale internationale Quintett Chantily (2. Preis), dem auch das Publikum sein Votum gab. Das französische Quintett Aquilon positionierte sich mit seiner bestechend homogenen Klangpalette aus den ersten Platz, während das junge Weimarer Bläserquintett, vor drei Jahren noch Preisträger bei „Jugend musiziert“, vor zwei Jahren Erster im Europäischen Wettbewerb der EMCY in Dubrovnik, in seiner musikantischen Frische mit dem 3. Preis ausgezeichnet wurde. Bis zum Semifinale hatten sich noch das junge deutsche Arirang-Quintett und das dänisch-norwegische Carion behauptet.[...]
Eckart Rohlfs
Augsburger Allgemeine, 15. September 2006:
„Berückende Klänge“
Augsburger ARD-Teilnehmer im Abschluss-Kammerkonzert
Von Stephanie Knauer
Klein, aber fein hieß stillschweigend das Motto der diesjährigen Preisverleihung beim „55. Internationalen Musikwettbewerb der ARD“. Denn erfahren die beiden folgenden Preisträgerkonzerte eine „tägliche Steigerung an Besetzung und Klangvolumen“ – so Hörfunkdirektor Grotzky in seiner Begrüßungsrede –, so ließ das Kammerkonzert an diesem Mittwoch durch ein ebenso außergewöhnliches wie ausgezeichnet dargebotenes Programm aufhorchen.
Dass dabei ausschließlich – und ausgiebig – die Zweit- und Drittplatzierten zu Wort kamen, lag durchaus im Sinne der „Leuchtturmfunktion“ dieses renommierten Wettbewerbs und tat dem künstlerischen Genuss keinerlei Abbruch. Im Gegenteil warf der bedeutungsvolle Abend mit seinen drei Uraufführungen der Auftragskompositionen und der anschließenden „Dekorierung“ sämtlicher Platzierten das Augenmerk auf die sonst oft stiefmütterlich beachteten „hinteren Reihen“ [...].
„Ein hervorragender Jahrgang“
[...] Einzige Ausnahme des zeitgenössischen Programms bildete Anton Reichas farbenreich und spritzig von dem drittplatzierten Weimarer Bläserquintett präsentiertes opus 91/Nr. 3 in D-Dur. „Ein hervorragender Jahrgang“ meinte denn auch Axel Linstädt, der künstlerische Leiter des Wettbewerbs, in seinem Dankeswort vor der Preisverleihung.
Husumer Nachrichten, 13. März 2006:
„Weimarer Quintett: Auftritt beeindruckte“
„Frühlingsfeuer“-Konzerte werden fortgesetzt
Langenhorn/stb – Flackernde Kerzen an den Wänden, dazu ein von dunklem Holz geprägter Altarraum boten die stimmungsvolle Kulisse für ein besonderes musikalisches Ereignis. Über 100 Zuschauer säumten die Bänke der St.-Laurentius-Kirche und erlebten mit dem Weimarer Bläserquintett ein in jeder Beziehung junges Ensemble. Die Künstler zeigten sich ihrerseits von dem Ambiente und der Akustik des Gotteshauses beeindruckt.
Rund zwei Stunden lang begeisterten Tomo Jäckle (Flöte), Frederike Timmermann (Oboe); Sebastian Lambertz (Klarinette), Stephan Schottstädt (Horn) und Jacob Karwath (Fagott) ihr Publikum mit Werken bedeutender Komponisten, wie Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn, Franz Danzi, Anton Reicha und Ferenc Farkas. „Sie haben es nicht anders gewollt“, verkündete Frederike Timmermann mit einem Lachen, als der Applaus kein Ende nehmen wollte – und leitete damit zwei Zugaben ein.
Zuvor hatten die Zuschauer Mozarts Zauberflöten-Ouvertüre und Haydns Divertimento lauschen dürfen. Dabei handele es sich um einprägsame Instrumentalstücke, „die schon damals die Kinder auf der Straße mitpfeifen konnten“, erklärte Sebastian Lambertz. Es folgten das Bläserquintett D-Dur, Op. 91 Nr. 3, von Anton Reicha sowie „antiche Danze ungheresi“ des ungarischen Komponisten Ferenc Farkas.
Kein Programm ohne Änderungen – und so bekamen die Konzertbesucher statt des angekündigten Bläserquintetts g-Moll, Op. 56 Nr. 2, das Bläserquintett in B-Dur, Op. 56 Nr. 1, von Franz Danzi zu hören. Den Grund dafür verriet Jacob Karwath nach dem Konzert: „Wir bereiten uns derzeit intensiv auf die Teilnahme am ARD-Wettbewerb vor, und das Quintett in B-Dur gehört zu unserem Repertoire.“ Jetzt hofft das ohnehin schon erfolgreiche Ensemble, nach Einreichen einer Demo-CD das Auswahlverfahren zu bestehen. Dann steht einer Teilnahme an dem internationalen Wettbewerb nichts mehr im Weg. Erst vier Jahre ist es her, dass sich die fünf Studenten der Hochschulen in Weimar, Hannover und Stuttgart, eigens für den Wettbewerb „Jugend musiziert“, formierten.
Das Konzert in der St.-Laurentius-Kirche war die zweite Veranstaltung im Rahmen von „Frühlingsfeuer“. Erstmals präsentieren die VR-Bank und das Honky Tonk Büro Nord gemeinsam mit dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (sh:z), unter der künstlerischen Leitung von Professor Peter Winkler, sechs Abende mit jungen Solisten. Die Konzertreihe wird am Sonnabend, 25. März, um 20 Uhr in der Nordsee Akademie Leck mit dem „Trio Alpészo“ fortgesetzt. Weitere Termine sind: 8. April und 6. Mai in Breklum sowie 22. April in Niebüll. Mehr über das Weimarer Bläserquintett finden Interessierte im Internet unter www.wbquintett.de, das weitere „Frühlingsfeuer“-Programm ist unter www.fruehlingsfeuer.com nachzulesen.